Labelratgeber
Umwelt- und andere Labels dürfen als technische Spezifikation und als Zuschlagkriterien verwendet werden. Denkbar ist auch, Labels als Nachweis für die Einhaltung von Teilnahmebedingungen einzusetzen. Wenn es einer umweltgerechten und sozialverträglichen Herstellung des Beschaffungsgegenstands dient, dürfen im Rahmen der neuen Vergabekultur auch Labels verlangt werden, die Anforderungen an das allgemeine Unternehmenshandeln enthalten (z.B. Fairtrade).
Der Grundsatz der Gleichbehandlung gebietet es jedoch, gleichwertige Labels zu akzeptieren. Jedes Angebot, das dieselben Anforderungen erfüllt, ist zuzulassen. Bei der Beschaffungsmarkanalyse muss abgeklärt werden, welche Labels auf dem Markt vorhanden sind und wie gross ihre Marktdurchdringung ist. Wenn Labels als Nachweise verlangt werden, ist zu bedenken, dass diese kostenpflichtig sind und von KMU daher teilweise nicht beantragt werden. Darum sind gleichwertige Nachweise ebenfalls zu akzeptieren.
Das mit Unterstützung des Bundesamt für Umwelt (BAFU) entwickelte Webportal Labelinfo.ch gibt einen Überblick über die relevantesten auf dem Schweizer Markt vorhandenen Labels. Die Nachhaltigkeitsbewertung von Labels legt offen, inwiefern ein Label glaubwürdig ist und welche Anforderungen ein Label an das Produkt und die Produktion stellt.
Die deutsche Webportal Siegelklarheit gibt mit dem Siegelverzeichnis einen Überblick über die relevantesten auf dem deutschen Markt vorhandenen Labels.
Die UN-Webportal Standards Map des International Trade Center (ITC) bietet kostenlose, zugängliche, umfassende, verifizierte und transparente Informationen zu über 300 Standards in den Bereichen Umweltschutz, Arbeitnehmer- und Arbeitsrechte, wirtschaftliche Entwicklung, Qualität und Lebensmittelsicherheit sowie Unternehmensethik.